Die Hessische Kirchengeschichtliche Vereinigung (HKV) hat es sich seit 1949/50 zum Ziel gesetzt, die Kirchengeschichte auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck zu erforschen, darzustellen und zu pflegen. Damit steht sie in der Tradition der 1901 in Friedberg gegründeten „Vereinigung für hessische Kirchengeschichte”, ist jedoch durch ihre Erweiterung auf den kurhessischen und waldeckischen Bereich eine der wenigen Institutionen, die kirchenübergreifend beide Landeskirchen im Blick hat und somit auch miteinander verbindet.
In diesem Jahr wird in vielen Gemeinden Hessens ein besonderes Jubiläum gefeiert: Vor 325 Jahren fanden waldensische Glaubensflüchtlinge unter anderem in Hessen eine neue Heimat. In einer Zeit, in der Migration wieder ein bestimmendes Thema der Tagespolitik geworden ist und zugleich die gesellschaftliche Kraft des christlichen Glaubens abzunehmen scheint, gewinnt die Vergegenwärtigung von Flucht und Vertreibung aus Glaubensgründen an Bedeutung. „Migration und Glaube in der Region“ so lautet der Titel zur diesjährigen Jahrestagung, zu der wir Sie herzlichen einladen. Sie findet statt am 5. Oktober 2024, ab 11 Uhr in der Waldenserkirche Rohrbach. Die genauen Themen und die Namen der Vortragenden entnehmen Sie bitte dem verlinkten Flyer.
Ebenfalls möchten wir Sie herzlich im Namen des gesamten Vorstands einladen zur Mitgliederversammlung um 10 Uhr in der Waldenserkirche Rohrbach, Pragelatostraße 112, 64372 Ober-Ramstadt.
Gäste sind sowohl bei der Mitgliederversammlung als auch bei der Jahrestagung wie immer herzlich eingeladen!
Im März 2024 erscheint die neue Ausgabe des Jahrbuchs der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung. Diese enthält neben elf Aufsätzen zur hessischen Kirchengeschichte vom Beginn der Reformation bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ebenso viele Rezensionen zu Neuerscheinungen sowie zwei Nachrufe auf unsere verstorbenen Mitglieder Prof. Dr. Hans Schneider (1941-2022) und Prof. Dr. Artur Rühl (1932-2023). Um die pandemisch bedingten Verzögerungen aufzuholen, erscheint das Jahrbuch als Doppelband 72/73. Der Band erscheint wie in den Jahren 1949 bis 1999 in broschierter Form, was den stark gestiegenen Papier- und Druckkosten Rechnung trägt.
Zur Förderung der wissenschaftlichen Erforschung der hessischen Kirchengeschichte vergibt die Hessische Kirchengeschichtliche Vereinigung 2024 zum zweiten mal den 2023 gestifteten Hochschulpreis.
Damit soll Studierenden der Theologie sowie der Geschichtswissenschaft, aber auch Studierenden anderer Fachrichtungen ein Anreiz geboten werden, sich Themen zu widmen, die für die hessische Kirchengeschichte relevant sind.
Formale Bedingungen
● Einsendeschluss ist jeweils der 30. April 2024.
● Mit dem Preis ist eine einmalige finanzielle Zuwendung in Höhe von 500 Euro verbunden.
● Eingereicht werden können Seminar- und Examensarbeiten, die nicht älter als drei Jahre sind und ein für die hessische Kirchengeschichte relevantes Thema behandeln.
● Die Arbeit wird zusammen mit dem Gutachten als pdf-Datei eingereicht. Außerdem erbitten wir ein kurzes Motivationsschreiben und einen Lebenslauf.
Weitere Informationen zu Ablauf und Bedingungen finden Sie in unserem Flyer.
Im Zuge der geplanten Eintragung der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung als eingetragener Verein waren die Mitglieder schriftlich zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung geladen. Die Versammlung fand am 12. Januar 2024 um 15 Uhr im Zentralarchiv der EKHN, Ahastraße 5a in Darmstadt statt. Zur Sprache kamen aus der Eintragung notwendig gewordene Anpassungen der Satzung. Die aktualisierte Satzung finden Sie hier.
Im Anschluss an die außerordentliche Mitgliederversammlung am 12. Januar 2024 um 15 Uhr im Zentralarchiv der EKHN (Ahastraße 5a, Darmstadt) wird der ehemalige Vorsitzende und Ehrenmitglied der HKV Prof. Dr. Friedrich Battenberg einen Vortrag mit dem Titel „Judenfeindliche Entwicklungen in der hessischen Landeskirche im 16. Jahrhundert. Superintendent Georg Nigrinus in den Fußstapfen Martin Luthers“ halten.
Aus Anlass des gegenwärtigen Anstiegs des Antisemitismus auch in Deutschland stellt Prof. Battenberg das Werk des hessischen Superintendenten Georg Nigrinus d.Ä. (1530-1602) vor, der 1570 seine Schrift Jüden Feind in Bad Ursel veröffentlichte.
Im Anschluss an die Jahrestagung 2023 in Schlüchtern wurde dieses Jahr zum ersten Mal der Hochschulpreis der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung verliehen.
Ausgezeichnet wurde die Arbeit des Tübinger Geschichtsstudenten Daniel Pfeifer aus Erbach/Odw. für seine Bachelor-Arbeit über „Humanistische Bildung und konfessionelle Offenheit. Die Reformation in der Grafschaft Erbach als Prozess (ca. 1526-1563)“.
Prof. Wolf-Friedrich Schäufele, der mit Prof. Gury Schneider-Ludorff und den beiden Vorsitzenden der HKV (PD Dr. Volkmar Ortmann und Dr. Tobias Dienst) die Jury bildet, hielt die Laudatio für diesen mit 500 € dotieren Preis. Die Veröffentlichung des Aufsatzes ist im übernächsten Jahrbuch der HKV vorgesehen.
Außer Briefen, Urkunden oder vielen anderen schriftlichen Quellen tragen auch Lieder und Musik in ihrer Vielfalt zum Verständnis ihrer jeweiligen Entstehungszeit bei. Sie sind zudem ein Stück dieser Vergangenheit in der Gegenwart. „Frau Musica in Hessen. Kirchenmusik in Geschichte und Gegenwart“, so lautete der Titel unserer diesjährigen Jahrestagung am 9. September 2023, die in der Kirchenmusikakademie der EKKW in Schlüchtern stattfand.
Neben Vorträgen zur Geschichte der hessischen Kirchenmusik von Dr. Carl Ehrig-Eggert, Prof. Dr. Ursula Kramer, LKMD Christa Kirschbaum und Pfr. Dr. Reiner Braun kamen in einem anschließenden Orgelkonzert in der Stadtkirche Schlüchtern Werke hessischer Komponisten und Lieddichter durch die Bezirkskantorin Dorothea Harris zu Gehör.
Im Rahmen dieser Tagung haben wir erstmals auch den Hochschulpreis der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung überreicht.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung zur Jahrestagung am 21.10.2022 in Friedberg wurde Prof. Dr. J. Friedrich Battenberg zum Ehrenmitglied der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung ernannt. Friedrich Battenberg prägte die HKV in seiner 27-jährigen Amtszeit als Vorsitzender (1994-2021), sowie davor und danach durch sein ehrenamtliches Engagement für die hessische Kirchengeschichte.
Battenberg setzte aus seiner sachkundigen Erfahrung als Archivar, Historiker und Jurist wichtige Impulse in der Arbeit der HKV, beispielsweise durch seine Forschungen über die südhessische Reformationsgeschichte und die jüdische Geschichte Hessens. Die HKV freut sich über seine weitere Wegbegleitung und wünscht ihm von Herzen Gottes Segen.
Am 21. Oktober 2022 finden in der Burgkirche Friedberg die Jahrestagung der HKV und die Mitgliederversammlung statt.
In den 75 Jahren ihres Bestehens hat die EKHN immer wieder innovative Kraft bewiesen. Sie hat Veränderungen angest0ßen, die über die landeskirchlichen Grenzen hinauswirkten und sich nach dem Ende der NS-Herrschaft und des Zweiten Weltkriegs selbst neu erfunden: Die unter nationalsozialistischem Einfluss gegründete Evangelische Landeskirche Nassau-Hessen wurde aufgelöst und als Evangelische Kirche in Hessen und Nassau neu gegründet.
Die Jahrestagung der HKV nimmt die Neugründung in der Burgkirche in Friedberg in den Blick und ordnet sie in ihren historischen Kontext ein. Das Verhältnis zwischen Kontinuität und Neuanfang wird ebenso betrachtet wie die landeskirchlichen Verhältnisse außerhalb der EKHN.
Beteiligte Personen werden exemplarisch beleuchtet, der lange Weg zur Gleichstellung der Frauen im Pfarramt lenkt den Blick auf das Spannungsfeld von Tradition und Innovation. Aktuelle kirchliche Herausforderungen werden historisch kontextualisiert – Mut für Neues auch theologisch begründet.
Referent*innen sind Dr. Karl-Heinz Fix (München), Prof. Dr. Gisa Bauer (Köln), Dr. Lupold von Lehsten (Bensheim) und Jolanda Gräßel-Farnbauer (Marburg).
Nach einer pandemisch bedingten Verzögerung erschien im August 2022 das neue Jahrbuch der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung. Der Doppelband 70/71 widmet sich unter anderen dem Schwerpunktthema „1919 – Emanzipation der Kirche vom Staat“. Weitere Aufsätze, Quelleneditionen und Rezensionen widmen sich anderen Gebieten der hessischen Kirchengeschichte.
Im Zuge der Jahreshauptversammlung am 24. September 2021 in Eschwege kam es zu einigen Veränderungen in unserem Vorstand. Professor Friedrich Battenberg legte nach über 20 Jahren sein Amt als Vorsitzender für den Bereich der EKHN nieder. Auch der Vorsitzende für den Bereich der EKKW, Dr. Dirk Richhardt, kandidierte nicht erneut. Der langjährige Schatzmeister, Kirchenarchivdirektor i.R. Holger Bogs, war schon im Frühjahr aus dem Vorstand ausgeschieden. Auch Professor Markus Wriedt wird nach der Herausgabe des aktuellen Jahrbuchs diese Tätigkeit zusammen mit der Mitherausgeberschaft der Quellen und Studien (QSHK) beenden. Die Mitgliederversammlung dankte allen ehemaligen Vorstandsmitgliedern für ihren Einsatz.
Die Neuwahlen der Mitgliederversammlung ergaben folgendes Ergebnis:
Vorsitzender für die EKKW: PD Pfarrer Dr. Volkmar Ortmann
Vorsitzender für die EKHN: Dr. Tobias Dienst
Schatzmeisterin Dr. Ute Dieckhoff
Die beiden Schriftführer Dr. Norbert Stieniczka und Pfarrer Dr. Friedhelm Ackva, die dem alten Vorstand angehörten, wurden als Mitglieder des neuen Vorstands bestätigt. Prof. Wolf-Friedrich Schäufele wird seine Arbeit als Herausgeber der QSHK und im Vorstand fortsetzen.
Als neuer Herausgeber des Jahrbuchs und Vorstandsmitglied konnte Dr. Jan Martin Lies gewonnen werden.